Samstag, 27. Februar 2010
der härteste cleaner lauert
Freitag, 26. Februar 2010
Achtung baldige Lieferung aus Litauen
yours T-shirts are ready already...Vor ein paar Tagen schon hat mich Gina von Vikada informiert, dass die Sachen fertig sind. Echt verlässlich, alle beide.
Donnerstag, 25. Februar 2010
Prominentes Geschmiege
Dieses Kameragegrinse, diese scheinheilige Feilbieterei des Materials an den züchtigen Braunpullunder von Herrn P. ...
Und da! Hat der doch Herrn B.s Hand in kesse Stoffspiele verwickelt! Geschmacklos!
Warte nur Geist! Mit ihren Scheren werden sie dir zu Leibe rücken und dann wirst du ausradiert. Wir werden ja sehen, wer hier zuletzt lacht!
Mittwoch, 24. Februar 2010
Was finde ich unter den zurückgebrachten Kleidern?!
Rote Teppiche tun den Cleanerinnen gar nicht gut! Das ist Auftragsverweigerung! Du trennst das Teil jetzt selber auf!
Die Entsorgung hat schon begonnen
Es ist ein regnerischer Abend in München. Am Rand der Stadt, auf einem verlassenenen Kasernengelände, in einer schmutzigen Halle im hintersten Winkel links ist noch Licht.
Samstag, 20. Februar 2010
ich werds dir zeigen!
Freitag, 19. Februar 2010
Atemlos in Berlin
Keine Angst, es schwächelt schon
Montag, 15. Februar 2010
Auf dem roten Teppich
Samstag, 13. Februar 2010
Let's exchange business cards
Susanne und ich im Taxi auf dem Weg zur Österreichischen Botschaft, Heimat bist du großer Söhne und Töchter. Wir, die Boat People Töchter stehen jedenfalls auf der Gästeliste und landen nach langer Fahrt durch die Bundesrepublik endlich auf österreichischem Boden.
Die Bundesministerin für Unterricht und Kunst stellt die Cremedelacreme des Österreichischen Films vor und sie sagt sie hat Respekt vor uns, vor der Kunst, das ist schön, wirklich, nein, wirklich!
Das Büffet ist gigantisch, wie unsere Kleider und ich ärgere mich jetzt noch, dass ich nichts vom Kaiserschmarrn genommen habe.
Aber ich habe keine Zeit, Susanne auch nicht, wir arbeiten uns kulturpolitisch links am Buffet vorbei zu Brigitte Fürle, über Sigrid Gareis direkt auf die Bundesministerin zu und ha, schon zückt Susanne die Schere und reicht sie weiter an BM Schmied und die schneidet mir begeistert das Kleid vom Leib. Wow!
Nackt wie ich jetzt bin, kontaktet sichs nun schon viel leichter, ich entspanne mich und sie ist wirklich interessiert, ich erzähle über die Firma und dass das alles jetzt ein Ende haben wird und über den Geist, der uns umtreibt und über Kultur und Austausch und die vielen Projekte, die ich noch machen will und dann verheddere ich mich, weil ich noch so viel sagen will, aber es macht nichts, denn schon legt sie ihren Arm um mich und beginnt mich zu küssen. Als ich einen kurzen Blick auf Susanne werfe, sehe ich, dass sie längst in den Armen des Kulturattaches liegt und er sie gerade auf das weiße Sofa niederzieht, auch sie ist nackt. Niemals hätte ich gedacht, dass alles so einfach sein kann. Und Mozart schaut zu und Peter Patzak und Benjamin Heisenberg, obwohl der glaub ich kein Österreicher ist.
Wir wollen gar nicht mehr weg aus der Österreichischen Botschaft, mit den Resten des Büffets können wir mindestens 2-3 WOCHEN überleben, Susanne, der Kulturattaché, BM Schmied und ich. Theoretisch könnten wir die anderen auch einschleusen, wir könnten die Botschaft zur Berliner Spielstätte umfunktionieren. Der Kulturattache und BM Schmied sind erschöpft eingeschlafen, diesen Empfang werden sie lange in außerordentlich guter Erinnerung behalten, die Gäste sind mittlerweile verschwunden, Susanne und ich schlüpfen zufrieden lächelnd wieder in unsere Boat People Outfits, gehen auf die Straße und bestellen ein Taxi.
Dieses Blickeaufsichziehen, da müssen Cleanerkostüme her!
Montag, 8. Februar 2010
ich war schon so glücklich
Sonntag, 7. Februar 2010
Von Jerusalem über Akropolis in die Republik Uzupis
Wir gehen sicher und haben 2 Shirts zurückbehalten, die Rückführung muss gelingen. Was wird sie mit uns machen, wird sie Erleichterung und Erlösung von was oder welcher Schuld auch immer bringen?
Ein Ringelshirt bringen wir zu einer Näherin und lassen es sofort rücknähen. Zuerst versuchen wir es im Supermarkt Jerusalem, erfolglos, wir erwerben zwar litauischen Kräuterschnaps, aber Trikots kann die im Supermarkt angesiedelte Näherin nicht nähen. Falsche Maschine!
In Akropolis, dem nächsten Rieseneinkaufszentrum, haben wir Glück, Inga näht uns das Shirt für 30 Litas, braucht eine Stunde. Am Ende kommt noch ihr Chef Saulus, der Geschäfte machen will mit Germany, schliesslich ist er der Eigentümer von 12 kleineren Nähstuben und in der Krise läuft eben nicht alles so geschmiert.
Das Shirt ist genäht, wir verlassen glücklich Akropolis und fahren zu Alma, Indres 1 1/2 Jahre alter Tochter, die bei den Grosseltern, in der zum Wohnhaus umgebauten ehemaligen Vorstadtdatscha zu Besuch ist. Unser jüngstes Model schläft noch als wir ankommen, also setzen wir uns zuerst zu selbstgemachtem Kirschstreusel und grünem Tee. Es dauert nicht lange und Alma steigt die Wendeltreppe herab, ein grossartiger Auftritt schon jetzt. Als sie Boat People endlich trägt ist der Wonne kein Einhalt mehr zu gebieten, vergnügliches Quietschen und Kreischen, unaufhörliche Ringelspiele durch die Beine der Mama. Auch von uns fällt eine Last. Es scheint zu gelingen, wir sind in der Lage, dem schwierigen Auftrag gerecht zu werden und die Rückführung zeigt sofort Wirkung.
Den Weg zum Taksi rennen wir durch den Schnee und können gar nicht mehr aufhören zu lachen, wir lachen und lachen, weil wir so erleichtert sind, dieser Auftrag ist abgeschlossen, die erste Rückführung ist gelungen, und niemand ist auf die Katze getreten, die dick und weiß wie ein Flocati regungslos im Datschabad liegt.
Everybody has the right to be undestinguished and unknown, sagt die Verfassung der unabhängigen Republik Uzupios. Ich möchte auch für dieses Recht kämpfen, dieses Jahr kaufe ich nichts Neues zum Anziehen.
Abends essen wir vorzüglich im Saint Germain, dem besten Restaurant am Platz zwischen ausländischen Geschäftsleuten, ich hoffe, ich unterscheide mich nicht. Ja, auch die Steinpilzsuppe und die Ente müssen erwähnt werden. Wir stoßen an auf Lisa!
Später beschließen wir, den Film nicht mehr zu drehen, den Film über böse Träume und böses Erwachen, werden aber unversehens von der Kamera doch wieder verführt. Und besessen wie wir sind drehen wir nachts in Schlafanzügen einen Fashionthriller.
Der nächste Morgen bringt uns einen klaren Tag, blauer Himmel und glitzernder Schnee!
Samstag, 6. Februar 2010
Böse Träume
Aber von Anfang an...
Freitag, der 5.02.2010, 8 Uhr, Besuch bei Gina, kennt Ihr schon.Dann:
Nach einem Begrüßungstee mit Indre, unserer Dolmetscherin, starten wir nach Kaunas.
das Auto will nicht aus der Einfahrt, Papa Guesthouse schüttelt den Renovierungsstaub ab und chauffiert uns raus. Er und sein Sohn winken uns lachend hinterher.
Mir hängt noch dieser Traum nach, dass wir nach Kaunas fahren und auf einem Parkplatz lauter Leichen aus unserem Kofferraum holen.
An den Rauhreifwäldern kann ich mich nicht sattsehen.
Sagt mir Sophie und ich filme wieder. Filme alles, unseren litauischen Traum. Ich verkrampfe mich dabei und werde doch die Kamerafrau, filme Elektrobusse und verschneite Landschaft, Reklameschilder und uns. Dann sind wir in Kaunas und fragen an Bushaltestellen und Kiosks, wir fragen Litauerinnen, die Pelzmützen und Ray Ban tragen, Indre chauffiert uns zu Audrone, der Chefin von Omnitexas.
Später nehme ich mir vor von Audrone zu träumen, ich möchte diese Frau sein, diese undurchdringliche Businessperson mit dem Pokerface und der Statuenfigur, die uns von Anfang an durchschaut. Ihre Marketingmanagerin meint, ihre Näherinnen würden uns umbringen, wenn wir nicht so nett wären. Das wollen wir mal sehen und das dürfen wir auch, wir sehen die Produktionstätten und ein weißes Shirt, mit Nadeln zusammengesteckt, wird durch die Förderbänder der Produktion geschleust. Es sieht sehr unschuldig aus zwischen all den identischen, schwarzen Teilen. Die Näherinnen befühlen das Nadelhemd, schütteln den Kopf, lachen. Viel zu kompliziert.
Bei manchen Fragen von Audrone verschlägt es mir die Sprache. Wieviel Teile wollen wir produzieren lassen? Ich blicke hilfesuchend zu Angelika. 2000, sagt sie. Wieviel Budget wir haben? Hilfe! Susanne lässt ihre Kamera sinken und erwidert Audrones Adlerauge. Well, we wait for your offer.
An jedem Ort befinde ich mich auf ähnlich ungesichertem Grund. In den Fabriken wegen der wirtschaftseigenen Verhaltensregeln, ja nicht alles hervorkommen lassen, schon gar nicht die Ziele. Und um das Mahnmal an die Judenermordungen in Kaunas wegen des windgepressten Schnees. Viele Schritte halten, manchmal breche ich ein und ziehe meine Füsse mühsam aus dem Tiefschnee, auch aus Angst frieren zu müssen. Hier unter den Riesenfängen von hilfeschreienden Armen aus abervielen, aneinander gepressten Betonplatten. In den schmucklosen Fabrikeingängen mit den Mutmaßungen auf sich gestellt, was unser Ansinnen auslösen wird - weit und breit keine Lobby (wenn überhaupt nur im Kopf). Wir halten und bleiben in Balance. Unsicher zwar, jedoch mit vielen Ergebnissen und Erkenntnissen.
Freitag, 5. Februar 2010
Gina
Kurzirritation, als sie merkt , dass es nicht um einen rein kommerziellen Grossauftrag geht, aber sie ist offen und sehr interessiert, hat nichts dagegen gefilmt zu werden, und führt uns nach ausführlichem Gespräch in die Produktionsstätten. Riesiges Gelände, 110 Mitarbeiter, Duchchnittsmonatslohn, 250-800 Euro, zu teuer für H&M, das sich nach Produktionsstätten in Fernost zurückzuziehen beginnt, 40 % der Mitarbeiter sind taubstumm. In Vilnius gibt es keine H&M Filiale, da der Markt zu klein ist, man fährt von hier aus nach Polen, um bei H&M einzukaufen. Vilnius war eine der Hauptproduktionsstätten in der UDSSR, die Näherinnen der Fabrik arbeiten hier seit über 30 Jahren, die Fabrik gibt es seit 1952. Gina nimmt den Auftrag an, über Stückpreise verhandeln wir noch, wir lassen 10 der Teile hier, sie verabschiedet sich mit den Worten "I am an artist" und wir sind in business!
Donnerstag, 4. Februar 2010
Warten in Warschau
Susanne, Angelika, Sophie und Herr Nichols.
Hier überlegen wir, wie wir morgen vorgehen.
Sollen wir unser Date mit Omniteksas in Kaunas wahrnehmen? Alle? ODER UNS BESSER AUFSPLITTEN? Bei utenos trikotazas laufen morgen H und M Vertreter auf. Sollen wir uns gleich entschuldigen? Oder bedeutet das eine zu große Störung der Textilbranche?
Die wir ja eigentlich beruhigen wollen?? Wer von uns kann das schaffen? Sophie scheidet aus, sie hat sich mit der Paßnummer disqualifiziert. Wir setzten im Moment auf Herrn Nichols, der ruhig in seinen Unterlagen liest.
Die Ware haben wir tadellos über den Zoll gebracht, obwohl die Nadeln als potentielle terroristische Werkzeuge ziemlich gecheckt wurden und natürlich die 2 Kameras, mit denen wir ausgestattet sind. Herr Nichols samt GPS ist unverzichtbarer guter Geist unserer Reise. Apropos in Kaunas gibt es ein Teufelsmuseum, ganz zu schweigen davon, dass wie wir gestern abend von Herrn Schwarz erfahren haben, dort 1 000 nach Kaunas deportierte Münchner Juden ermordet wurden. Was werden wir von Kaunas wieder nach München mitnehmen fragen sich Susanne, Sophie, Angelika und Hr. Nichols besorgt.
Hat unser Wirken schon angefangen? Müssen wir zielgerichteter agieren? Hinter uns auf dem Flatscreen scheint es so, als wäre Donald Tusk zurückgetreten, damit haben wir nichts zu tun! Wir streiten jedenfalls alles ab.
Draußen polnischer Winter, die Landebahnen glänzen im Schnee. Schön war auch der Sonnenaufgang, jetzt nur noch die Kamera in Gang kriegen, und dann läuft die Sache.
Mittwoch, 3. Februar 2010
Nach Vilnius! Nach Vilnius!
Mein Herz
Liebe Post!
Textilnachrichten aus Litauen III
Die Leute von untenos trikotazas haben am Freitag keine zeit weil sie – Stellt Euch vor! – ein Treffen mit den Leuten von H&M haben.
Omniteksas arbeitet auch für H&M, sie sind etwas kleiner als U.T., aber das ist vielleicht grade gut. Ich habe mit Audrone schon telefoniert, wir sind am Freitag um 11 verabredet oder zwölf wenn wirs nicht vorher schaffen. Es liegt wohl viel Schnee.
Sie ist eine sehr innovative Frau, hat Geminidas mir versichert, und sie freut sich auf uns. Die Handelskammer hat auch Adressen gefunden, schicken sie heute irgendwann, so haben wir noch was in petto.
Dienstag, 2. Februar 2010
Textilnachrichten aus Litauen II
Die Informationen, welche Näherei für welches Modezeichen näht, sind öffentlich nicht zugänglich. Wir müssten recherchieren und einige Nähereien abtelefonieren. Wir könnten gerne für Sie die Recherche gegen einen Honorar - unser Stundensatz ist 80 EUR zzgl USt. 19% - durchführen. Eine Stunde würde ausreichen.